beauty and the beast

Ich blieb liegen. Er war vielleicht auch stur. Jedoch war ich das noch eine ganze Ecke mehr, da war ich mir verdammt sicher! Ich bewegte mich nicht und atmete nur flach. Ich musste mich komplett fallen lassen. Das verstanden die meisten nicht. Wenn man machte als ob man schlafen würde spannen die meisten ihren körper an aber genau das ist der Fehler, man muss sich komplett loslassen. Und so blieb ich da liegen und dachte mir einen Plan aus um ihn alleine hier zurück zu lassen. GEschichtzen konnte ich mir in sekunden ausdenken und egal was ich sagen würde. Ich hatte mir Jahrelang das Vertrauen erarbeitet und könnte das in Jackson innerhalb weniger sekunden zerstören.

Das konnte doch jetzt wirklich nicht wahr sein - so hart war ihr Aufschlag gegen die Wand schließlich auch nicht gewesen, oder? Ich konnte es schlecht einschätzen, aber im Prinzip war es auch egal, ich musste sie wach bekommen denn in diesem Zustand war sie einfach unbrauchbar für mich. Mir war auch der Gedanke gekommen, dass sie das ganze nur fakte um mich zu ärgern, falls dies der Fall war machte sie definitiv einen guten Job. Meine einer Hand hielt immer noch ihren Nacken umschlossen, mit meiner anderen Hand holte ich zu einer Ohrfeige aus - wenn sie dachte, dass ich sie nicht schlagen würde, nur weil sie ein Mädchen war, hatte sie sich ziemlich in mich geirrt. Außerdem war es immer eine gute Methode jemanden wach zu bekommen, wenn man nicht gerade einen Eimer kaltes Wasser zur Hand hatte. "Kyra, Schätzchen, Zeit aufzuwachen." flüsterte ich ehe meine Hand ihre Wange traf.


[gott, jackson ist einfach so ein arschxD]

Natürlich wie sollte es auch anders sein. Ohrfeige, ernsthaft? Ich verdrehte innerlich die Augen. ich wars gewöhnt. Er traf meine Wange und es brannte. Ich wartete wenige Herzschläge ehe ich aufsprang und ihn meinen Fuß an die Brust trat. Dadurch nahm ich mir noch schwung und machte sowas wie einen Handstand um anschließend wieder auf den Füßen zu landen. "Ich denke wir sind quitt.", meinte ich nur ehe ich meine Arme zur Seite streckte und zwei Messer darin auftauchten. Natürlich Jagdwaffen. "Wo soll das ganze bitte enden? Ich meine deine Intelligenz liegt wohl unterm Schuh. Die Tür war die ganze Zeit offen.", meinte ich genervt und verdrehte die Augen. "Und ein "bewusstloses" Mädchen zu schlagen ist unter aller Sau.", meinte ich gelangweilt.

Eine Ohrfeige war wohl kaum damit gleichzusetzen, dass sie mir ein Messer in den Rücken gerammt hatte, aber ich hatte keine Lust auf eine weitere langweilige Diskussion. "Tja, ich habe natürlich mit mir gerungen ob ich dich dir eine verpassen oder dich wach küssen sollte - ersteres schien mir im Anbetracht der Tatsachen für die optimalere Variante. Aber ich werde mir fürs nächste Mal merken, dass du etwas empfindlich bist." erwiederte ich kühl auf ihre Anschuldigung, dass es unter aller Sau sei ein bewusstloses Mädchen zu schlagen. Unter anderen Umständen wäre ich vermutlich auch nicht sofort handgreiflich geworden, aber sie hatte meine Geduld wirklich strapaziert und wenn ich eins nicht mochte, dann war es warten. Mit schnellen Schritten, aber ohne sie aus den Augen zu lassen ging ich zur Tür und drückte den Griff nach unten. Sie ging tatsächlich auf. Ich war jedoch nicht so dumm zu glauben, dass diese die ganze Zeit offen gewesen war. "Kluge Entscheidung, Kleine." fügte ich daher mit einem gespielten Lächeln hinzu, ehe ich auch schon den Raum verließ.

Ich zeigte ihm meinen Mittelfinger als er behauptete ich sei sennsibel. "Ich bin nicht die jenige die wegen der Tatsache in einem verschlossen Raum zu sein auf andere los geht und sich nicht beherschen kann."; meinte ich nur und zuckte mit den Schultern. "Entscheidung? Die Tür öffnet sich in dem Moment in dem man sagt das die Tür offen ist. Wenn Türen zu ist sagt man normaler weise das die tür verschlossen ist und nicht auf geht, also muss man das gegenteil tun du hornochse."; meinte ich nur und verdrehte die Augen. Als er auch schon rausrannte als hätte er angst vor einer Maus. Doch weit kam er nicht da ich schon vor ihm stand und die arme verschränkte. "Sollten wir uns jemals wieder sehen, werde ich dich töten. Ich werde keine Kinder töten, keine kleinen unreifen Deppen."; zwischen kleinen, unreifen und deppen ließ sie länger pausen um mehr nachdruck zu verleihen. Ich steckte die Messer weg und trat ihm aus den Weg. "Lass die Jagd beginnen.", sagte ich nur und und machte eine Übertriebene geste des Abschiedes.

Ich ignorierte ihren Kommentar bezüglich der Tür, es war mir mittlerweile auch wirklich egal, hauptsache ich hatte endlich meine Ruhe. Natürlich ließ sie es sich aber nicht nehmen, sich mir nochmal in den Weg zu stellen. "Hör auf dich so aufzuspielen, du bist eine kleine, verzogene Göre. Mehr nicht. Wahrscheinlich bist  du selber kaum älter als zwölf Jahre, also werd erstmal erwachsen. Und ich hoffe sehr für dich, dass wir uns niemals wiedersehen, Kleine, denn nochmal werde ich mich sicherlich nicht zusammenreißen können." fügte ich trocken hinzu und ließ sie dann einfach stehen. Ich hatte schon mehr als genug Zeit an ihr verschwendet und meine Geduld war langsam wirklich überstrapaziert. Lass die Jagd beginnen.. Ja, falls wir wirklich nochmal irgendwann aufeinander treffen würden, bestand tatsächlich die Möglichkeit, dass das Ganze anders enden würde.

Draußen angekommen ließ ich mich gemütlich in dem Sitz des Porsches nieder - unsere 'Familien' hatten natürlich überhaupt nichts von der ganzen Situation mitbekommen und waren immer noch gemütlich am essen. Wahrscheinlich waren sie einfach froh darüber ihre Ruhe zu haben und wie ich meine Adoptivmutter kannte, hoffte sie dass ich mich mit dem 'netten', 'vornehmen' Mädchen anfreunden würde. Wenn die wüsste..
Ich startete den Motor und verließ das Grundstück mit der Gewissheit, dass ich hier niemals wieder hinkommen würde.


xxx

Jackson verlässt noch am gleichen Abend seine Adoptivfamilie - freiwillig(!) - jedoch nicht, ohne sich vorher noch einen Haufen Geld von ihnen zu 'borgen'. Er geht nicht zurück ins Heim, ist von nun an auf sich alleine gestellt und verlässt die Stadt bzw. Nordengland im Allgemeinen. Er lässt sich irgendwann später im hunderte Kilometer weit entferndem Moonlight Falls nieder, wo er sich schließlich Pure Race anschließt.